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Johann Peter Eckermann − Gespräche mit Goethe


Eckermann, Gespräche mit Goethe
Johann Peter Eckermann
Gespräche mit Goethe
in den
letzten Jahren seines Lebens
Titelseite der Erstausgabe von 1836
mit den Teilen eins und zwei.
Ein dritter Teil erschien 1848.


Seit seinem Eintreffen in Weimar im Juni 1823 bis zu Goethes Tod im März 1832 und weiter bis 1848 verfasste Eckermann mit dem Ziel, ein literarisches Kunstwerk zu schaffen, die viel gerühmten "Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens". Darin übernahm er oft die Rolle des naiv fragenden, aber sachkundigen Gesprächspartners, der Goethe durch Frage, Antwort und kritisches Nachfragen geschickt allerlei Gedanken und Stellungnahmen entlockte (s. dazu auch die Urteile Christian Morgensterns und Friedrich Nietzsches). In einfühlsamer, wohlwollender Weise und oft geradezu lyrischem Stil, dennoch durchstrukturiert und auf das Wesentliche fokussiert, beleuchtete Eckermann dann später in den Ausarbeitungen der ersten beiden Bände einzelne Facetten des alten Goethe, etwa besondere Wesenszüge, den Hintergrund einiger seiner großen Werke, seine Einstellungen zu berühmten Persönlichkeiten sowie zu deren Taten und Werken oder zu philosophischen und politischen Fragen.

Auf Wunsch Goethes wurde das von ihm im Prinzip autorisierte Werk erst nach seinem Tode veröffentlicht. Der Leipziger Verlag F. A. Brockhaus brachte es im Jahre 1836 heraus (Bände 1 und 2). Zwölf Jahre später, im Jahre 1848, erschien ein dritter Band bei dem Magdeburger Verleger Heinrichshofen. Einer frühen ersten englischen Übersetzung der "Gespräche" aus der Mitte des Jahres 1839 folgte eine weitere im Jahre 1850. Heute liegt das Werk überdies u. a. in französischer, italienischer, russischer, spanischer, schwedischer, dänischer, niederländischer, tschechischer, ungarischer, japanischer und türkischer Sprache vor. In den Titeln einiger fremdsprachlicher, aber auch deutscher Ausgaben (z. B. Deibel, Hg., 1908) wurde die Hierarchie zwischen den beiden Männern, wie man es offensichtlich für geboten erachtete, "zurechtgerückt": Eckermanns Werk wurde eigenmächtig in "Goethes Gespräche mit Eckermann" umbenannt, ohne einen Verfasser zu nennen (z. B. "Conversations of Goethe with Eckermann", 1850, "Conversations de Goethe avec Eckermann", 1941).

Neue Literatur
Werke J. P. Eckermanns,
mit einer Auswahl aus den
"Gesprächen mit Goethe"
hg. von Helmuth Hinkfoth
Eckermann-Anthologie Briefwechsel Goethe - Eckermann, 2017
Erstveröffentlichung
mit einer Einführung und
zahlreichen Erläuterungen
hg. von Helmuth Hinkfoth

Mit seiner gradlinig-naiven, bisweilen auch devoten Art bot Eckermann Kritikern, wie etwa Friedrich Hebbel, eine breite Angriffsfläche, doch verkannten diese Leute bei ihren abwertenden Urteilen die Absichten, die Eckermann mit den "Gesprächen" verfolgte. Christian Morgenstern verteidigte Eckermann mit den Worten:

«Nichts kann mich mehr aufbringen, als wie allezeit hier und dort über den Eckermann geredet wird. Immer ist ein halb mitleidiges Lächeln dabei, gleich als handle es sich um eine durchaus subalterne Natur, der es jeder seiner gönnerhaften Bespotter unvergleichlich zuvorgetan haben würde. Man hängt sich an die Einfalt mancher seiner Fragen und bedenkt nicht, daß er oft nur frug, um Goethen zu locken und anzureizen, man wirft ihm eigene Unbedeutendheit vor und übersieht die Fülle feiner Beobachtungen und Bemerkungen [...].»

Im dritten Band verarbeitete Eckermann auch ca. siebzig zumeist kurze Aufzeichnungen seines Freundes Frédéric Soret (1795−1865), die dieser über seine Besuche bei Goethe zwischen 1822 und 1832 angefertigt und Eckermann 1841 zur Verfügung gestellt hatte. Zu beachten ist, dass die Berichte aus diesem dritten Band nur bedingt authentisch sind. Daher sind sie nachfolgend und auf den einschlägigen Seiten auch entsprechend gekennzeichnet.

Helmuth Hinkfoth
Eine anregende Biografie
Eckermann-Biographie, 2014 Erzählung: Am Haken des Lebens
Helmuth Hinkfoth
Eckermanns Leben
in einer wundervollen
novellenartigen Erzählung
«Man lese nur Eckermann und frage sich, ob je ein Mensch
in Deutschland so weit in einer edlen Form gekommen ist.»
(Friedrich Nietzsche, 1870/76)
Neue Literatur
Verwandte Seelen, edle Meister
Helmuth Hinkfoth (Hg.)
Goethe und die späte
Goethezeit in wieder-
entdeckten Schriften

J. P. Eckermanns
Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe. Eine Auswahl
Die Nummerierung dient allein der Orientierung auf dieser Internetpräsenz. Die Orthographie wurde vorsichtig aktualisiert.


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   (1)   10. Juni 1823 Eckermanns erster Besuch bei Goethe >>
   (2)   27. Oktober 1823 Goethe offenbart Eckermann die Marienbader Elegie;
über die Pianistin Maria Szymanowska
>>
   (3)   14. November 1823 Über das Problematische an Schillers Denkungsart >>
   (4)   16. November 1823 Die Entstehung der Marienbader Elegie. Anhang: Goethe über
die Entstehung der «Trilogie der Leidenschaft»
>>
   (5)   Bd. 3: 2. Januar 1824 Über das Liebenswerte an einer jungen Frau >>
   (6)   27. Januar 1824 «Dichtung und Wahrheit» − Goethe blickt auf sein Leben zurück >>
   (7)   22. März 1824 Goethes Gartenhaus im Park an der Ilm >>
   (8)   30. März 1824 Goethes Verhältnis zu Tieck. Über die Ehescheidung >>
   (9)   2. Mai 1824 Betrachtungen über Kunst und Natur sowie über die Unsterblichkeit
des Geistes
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 (10)   18. Januar 1825 Über Dichterinnen, Schillers Persönlichkeit und Briefe sowie über
Goethes und Schillers Zusammenarbeit am «Tell» und «Egmont»
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 (11)   Bd. 3: 1. Mai 1825 (I) Goethe über das Theater und Theatersubventionen >>
 (12)   Bd. 3: 1. Mai 1825 (II) Goethe und Eckermann beim Bogenschießen >>
 (13)   12. Mai 1825 Goethe äußert sich über Molière, Calderon, Menander, Schiller,
Gottfried August Bürger u. a.
>>
 (14)   15. Oktober 1825 Goethe über Lessing und kritisch über Voltaire >>
 (15)   13. Dezember 1826 Mozart, Leonardo da Vinci, Correggio und das Große in der Kunst >>
 (16)   20. Dezember 1826 Ein Experiment zu Goethes Farbenlehre: Der blaue und der
gelbe Schatten
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 (17)   18. Januar 1827 Schiller und Goethe über das Ideal der Freiheit >>
 (18)   11. April 1827 (I) Wieland, Herder, Jacobi und Lessing. Über das Barometer >>
 (19)   11. April 1827 (II) Goethes Verhältnis zu Immanuel Kant >>
 (20)   24. September 1827 «Lazarett-Poesie» − Weltschmerz und Lamento der Dichter;
Heinrich Heine, Ludwig Uhland
>>
 (21)   Bd. 3: 7. Oktober 1827 In Jena: Goethe erzählt von seiner Freundschaft mit Schiller. Eine
merkwürdige Marotte Schillers
>>
 (22)   Bd. 3: 8. Oktober 1827 (Fortsetzung:) In Jena auf den Spuren Schillers. Über den Kuckuck.
Vordarwinsche Ornithologie
>>
 (23)   Bd. 3: 18. Oktober 1827 Hegel besucht Goethe >>
 (24)   Bd. 3: 11. März 1828 Der Genie-Begriff am Beispiel Napoleons sowie Luthers, Lessings,
Mozarts u. a.; Vervollkommnung und Entelechie als Urmächte
>>
 (25)   7. Oktober 1828 Ein Disput zwischen Goethe und dem Naturforscher Martius
über die Entstehung der Menschen
>>
 (26)   4. Februar 1829 Philosophie und Religion − Goethe kritisiert Hegel heftig >>
 (27)   12. September 1830 Eckermanns erster Brief aus Genf an Goethe mit der
Aufkündigung der Hilfe für Goethe
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 (28)   18. Februar 1831 Der liberale Wohlfahrtsstaat und Kulturförderung >>
 (29)   2. Mai 1831 Goethes Urteil über Ludwig Börne. Arbeit am «Faust» >>
 (30)   Anfang März 1832 Über Politik und Poesie, Patriotismus, Jakobinertum, Uhland >>
 (31)   23. März 1832 An Goethes Totenbett  (mit einer Erläuterung) >>
 Spezial: Goethes Novelle Sieben Gespräche über Goethes "Novelle" >>
Literatur
Bergemann (Hg.), Eckermann, Gespräche mit Goethe (viele kleine Textabweichungen)
Hinkfoth, H. (Hg.), Am Abend ein Stündchen bei Goethe. Eine Textauswahl (2016)

Literatur
Entstehung und Rezeption
der "Gespräche mit Goethe"
bilden einen Schwerpunkt der anregenden Biografie über den Schriftsteller Johann Peter Eckermann.
Eckermann-Biographie, 2014
Helmuth Hinkfoth
Eckermann
Goethes Gesprächspartner