Wenn den Meister hoch zu feiern
Heute schon manch Lied erklang,
Und von vielgeübten Leyern
Tönte lieblicher Gesang;
Will auch ich mein Liedchen bringen,
Gleicher Kräfte mir bewusst;
Lebe hoch vor allen Dingen
Süßer Wonnemond August!
Dichter, die vor uns gekommen,
Nannten Wonnemond den Mai;
Bleib' es ihnen unbenommen,
Aber wir sind nicht dabei;
Denn wir wissen, was wir sagen,
Schön'rer Dinge uns bewusst:
Darum hoch vor allen Tagen,
Achtundzwanzigster August!
Ach, was wäre doch das Leben,
Säßen da wir ohne Wein!
Drum wer uns den Saft der Reben
Gibt, er soll gepriesen sein.
Und so lasset denn erschallen
Gläserklang zu heitrer Lust,
Und so lebe hoch vor allen
Süßer Traubenmond August!
Doch was hätten wir vom Weine,
Säßen da wir still und stumm!
Darum abermals das eine
Wend ich wiederum herum:
Und so sag' ich, dass die Lieder
Zu dem Wein die höchste Lust;
Und so sag' ich, lebe wieder
Achtundzwanzigster August!
Schöner Tag, der uns den Meister
Deutscher Lieder hold gesandt;
Der den edelsten der Geister
Deutschem Boden treu verband.
Du vor allen andern Festen
Jedes Guten höchste Lust!
Immer hoch von allen Besten
Achtundzwanzigster August!
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