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Johann Peter Eckermann - Gedichte

Liebesdrang.

Der Abend feiert, das Wasser rauscht,
Ich wandle im Garten allein.
Den fernen Tönen der Liebende lauscht,
Bei stillem Abendschein.

Die Fenster leuchten vom Gartensaal,
Da trank ich schäumenden Wein.
Das Brautpaar lebte beim Gläserschall,
Ich aber dachte dein!

Im Herzen braus't es so stark, so voll,
Ach, drückt' ich dich, Mädchen ans Herz!
Ich weiß nicht, wie ich mich lassen soll,
Was gleicht der Liebe Schmerz!

Es schraubt und treibet mich immerzu,
Ich wäre und träumte so gern
An deinem Busen, da hätt' ich Ruh!
Doch ach, du bist so fern!

Die Hunde bellen, das Wasser rauscht;
Wie woget, wie stürmet mein Herz!
Den Abendtönen manch Glücklicher lauscht,
Mich quält der Sehnsucht Schmerz.


Literatur
Eine Anthologie mit einigen poetischen Perlen Eckermanns und den Glanzlichtern aus den "Gesprächen mit Goethe": Eckermann-Anthologie
Helmuth Hinkfoth (Hg.)
Erzählungen, Gedichte,
Briefe und Reflexionen
Johann Peter Eckermanns