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Johann Peter Eckermann - Gedichte

Goethes Porträt
Auf Befehl
Sr. Majestät des Königs von Bayern
gemalt von Stieler
1829
Goethe, gemalt 1928 von Carl Joseph Stieler (1781-1858)
Der König.
[Ausschnitt: Goethe]

[...]

Und Goethe nun, der sich mit jenem Mann,
Bei gleichem Ruhm gar wohl vergleichen kann,
Der als Talent die Besten überragt,
Der mehr gewirkt als einer, ungefragt;
Ein Inbegriff der höchsten Poesie,
Ein Schöpfer täglich, ein Zerstörer nie;
Gesund an Sinnen, stark an Geisteskraft,
Gründlich im Leben, Kunst und Wissenschaft;
Der groß geboren, wie er groß gestrebt,
Der immerdar als schöner Mensch gelebt,
Gesunden Griechen ähnlich, deren Sinn
In ihm erstand zu köstlichem Gewinn,
Sodass denn alles je, was von ihm kam,
Die bessre Welt sich froh zu Herzen nahm.

[...]


König Ludwig I. von Bayern hatte Goethe 1828 porträtieren lassen. Eine Kopie des von seinem Hofmaler Stieler gefertigten Porträts schenkte er Goethe. Dieser bat Eckermann im April 1829, statt seiner dem König mit einem feierlichen Gedicht zu danken. Eckermann übernahm die Aufgabe nur widerwillig. Ergebnis eines zähen Ringens war die Trilogie "Goethes Porträt" mit den Teilen "Der König", "An den König" und "Vor dem Bildnis". S. a. den 3. Teil:  Vor dem Bildnis.
(Anm. d. Hg.)

Literatur
Eine Anthologie mit einigen poetischen Perlen Eckermanns und den Glanzlichtern aus den "Gesprächen mit Goethe": Eckermann-Anthologie
Helmuth Hinkfoth (Hg.)
Erzählungen, Gedichte,
Briefe und Reflexionen
Johann Peter Eckermanns